Gut die Hälfte des jährlichen Bauvolumens machen momentan Altbausanierungen in Deutschland aus. Grundsätzlich spricht man von einer Altbausanierung, wenn in oder an bereits bestehenden Gebäuden Sanierungen durchgeführt werden, sodass ausschließlich gegebene Gebilde aufgebessert werden aber keine Neuerrichtung erfolgt.
Die meisten stellen sich bei dem Begriff "Altbausanierung" eher alte Fachwerkhäuser oder Bauten aus der Gründerzeit vor, die sicherlich auch einen großteil der Sanierungsmaßnahmen darstellen; aber auch Immobilien, die in den 70er oder 80er Jahren erstellt wurden, brauchen inzwischen eine Erneuerung, da sie sowohl optisch betagt sind als auch nicht mehr den gegenwärtigen energetischen Standards gerecht werden. Mit einer Altbausanierung lassen sich z.B. die Heizkosten enorm heruntersetzen, aber auch optisch erstrahlt ein Altbau nach einer Sanierung in neuem Glanz.

Im Grunde kann bei ganz verschiedenen Objekten eine Altbausanierung vorgenommen werden, jedoch ist zu berücksichtigen, dass entsprechend Struktur des Objekts komplett verschiedene Erneuerungsmaßnahmen erforderlich sind.
So eignet sich die Isolierung der Fassade nicht für alle Gebäudearten und auch der Wechsel einer Heizanlage erfolgt nicht in jedem Gebäude auf die gleiche Art und Weise, da je nach Objekt, z.B. Ein- oder Mehrfamilienhaus, verschiedenartige Heizsysteme und-anlagen eingesetzt werden.
Allerdings die Dämmung der obersten Geschossdecke und die Sanierung der Fenster lässt sich nahezu in jedem Gebäude adäquat durchführen. Generell bieten sich in Altbau-Mehrfamilienhäusern beachtenswerte Einsparpotentiale angesichts des hohen Energieverbrauchs. Jedoch auch in Altbau-Einfamilienhäusern machen sich Sanierungen bezahlt, wobei man hier gegenüber anderen Gebäudearten eher mit einem höheren Quadratmeterpreis für die Sanierungsarbeiten kalkulieren muss, während bei Altbau-Reihenhaus-Sanierungen die Kosten wiederum geringer ausfallen, da z.B. Reihenmittelhäuser nicht notgedrungen eine Fassadendämmung brauchen.

In der Regel ist es so, dass kostenaufwendige Sanierungsmaßnahmen wie z.B. Dach- und Fassadendämmung auch mehr Einsparpotential bei den Heizkosten mit sich bringen.
Eine Förderung oder günstige Kredite gibt es für so ziemlich alle energetischen Altbau-Sanierungsmaßnahmen.
Für Dämmungsmaßnahmen, für die man eine Bezuschussung von ca. 10 % der Kosten erhält, oder für eine neue Brennwertheizung mit einem Zuschuss von ca. 15 % der Kosten, wendet man sich gewöhnlich an die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau). Für den Bereich regenerative Energien, z.B. bei Umstellung der Heizart auf eine Wärmepumpe oder Pelletheizung, ist hingegen das BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) zuständig.
Wichtig ist vor allem die Reihenfolge der jeweiligen Renovierungsmaßnahmen, also zuerst die Dämmung vornehmen und darauffolgend die Heizung austauschen, sodass letztere nicht überdimensioniert wird und sich das Einsparpotential verringert.

Prinzipiell lassen sich bei einer Altbausanierung zwei Teilbereiche differenzieren - die energetische und die ästhetische Sanierung.
Bei der energetischen Altbausanierung werden verschiedenartige Maßnahmen ergriffen, um das Bauwerk energetisch aufzubessern, bspw. dadurch, dass die Fenster, die Fassade oder das Dach modernisiert bzw. besser gedämmt werden. Auch die Aufarbeitung des Heizsystems bietet hierbei ein großes Einsparpotential.
Meist geht eine energetische Erneuerung aber oft mit einer kosmetischen Modernisierung des Gebäudes einher, da auch das Aussehen des Objektes eine wesentliche Rolle spielt. In diesem Zusammenhang gibt es viele Möglichkeiten, um ein Bauwerk optisch wieder aufzuwerten, vor allem die Renovierung der Fassade und des Daches bietet viele Gestaltungsspielräume.
Jedoch sollte man nicht alleinig die Renovierung der Oberfläche des Altbaus im Visier haben und auf alle Fälle auch technische Maßnahmen wie Dämmungen vornehmen, wenn man nicht das Risiko finanzieller Verluste laufen möchte; denn achtet man bei der Altbausanierung bloß auf die Optik, so werden sich die Investitionsaufwendungen nicht amortisieren, bei einer parallelen technischen Modernisierung hingegen, hat man die Kosten nach ca. 7-10 Jahren wieder reingeholt.